Ironman Austria Klagenfurt 2025

Am 15. Juni 2025 fand in Klagenfurt einer der traditionsreichsten und zugleich härtesten Langdistanz-Triathlons Europas statt – der IRONMAN Austria. Bei über 30 Grad Celsius verlangte dieser Tag den Teilnehmerinnen und Teilnehmern alles ab. Schon beim morgendlichen Schwimmstart im Wörthersee war klar: das wird ein Hitzetag. Das Wasser war ungewöhnlich warm, sodass die Profiathleten auf den Neoprenanzug verzichten mussten. Für die Altersklassen war er jedoch noch erlaubt – ein kleiner Vorteil, der in einem ohnehin brutalen Rennen zumindest ein wenig Entlastung brachte.

 

Mitten im Feld: Stefan Heil und Christian Weißenbacher, von unserem Radclub. Doch dieser Tag sollte für beide nicht nach Plan verlaufen – und genau deshalb umso mehr zur Charakterprüfung werden.

 

Stefan erwischte einen guten Start. Im 3,8 Kilometer langen Schwimmen, das durch den glasklaren Wörthersee führte und Lendkanal endete, der durch zahlreiche Zuschauer gesäumt wird, konnte er eine für sich starke Zeit von 1:04:36 ins Ziel bringen. Damit war er mehr als zufrieden und ging mit Zuversicht aufs Rad. Die 179,2 Kilometer lange Radstrecke führte in zwei Runden durch das hügelige Kärntner Umland – gespickt mit insgesamt 1.825 Höhenmetern, schnellen Abfahrten und langen Anstiegen. Stefan wählte eine offensive Taktik, setzte alles auf eine starke Zeit und riskierte viel. Doch gegen Ende der Radstrecke zeigte sich, wie teuer dieser Ansatz werden sollte: Die Kraft ließ spürbar nach, und der folgende Marathon wurde zur wahren Tortur.

Schon ab dem ersten Kilometer fühlte sich der Lauf für Stefan nicht gut an. Der Asphalt flimmerte, die Luft stand, und die Strecke – die eigentlich als schnell gilt – wurde durch die gnadenlose Hitze zur Hitzeschlacht. Immer wieder musste er Geh- und sogar kurze Stehpausen einlegen, um sich zu kühlen und zu verpflegen. Die geplante Pace ließ sich nicht mehr halten, doch trotz aller körperlichen Signale ans Aufgeben, kämpfte Stefan sich durch. Am Ende stand eine Laufzeit von 3:18:04 auf der Uhr, die ihn zusammen mit seinen Splitzeiten auf eine Gesamtzeit von 9:31:03 brachte. Damit belegte er Rang 78 gesamt und holte sich in der Altersklasse M35-39 den hervorragenden dritten Platz bei den Österreichischen Meisterschaften.

 

Für Christian nahm der Tag eine noch härtere Wendung. Auch er kam solide aus dem Wasser und konnte mit einer Zeit von 1:08:27 zufrieden sein. Doch schon auf dem Rad zeichnete sich ab, dass es nicht sein Rennen werden würde. Mehrmals musste er sich übergeben – ein deutliches Zeichen, dass sein Körper mit der Hitze und Belastung nicht zurechtkam. Trotzdem kämpfte er sich tapfer durch die fordernde Radstrecke und erreichte nach 5:02:13 den zweiten Wechsel.

Doch die wahren Herausforderungen sollten erst noch kommen. Auf der 42,2 Kilometer langen Laufstrecke, die vom Lendkanal bis nach Krumpendorf und zurück in die Klagenfurter Innenstadt führt, konnte Christian bei weitem nicht an seine üblichen Laufleistungen anknüpfen. Die sengende Hitze forderte ihren Tribut, Gehphasen wurden unumgänglich, und jeder Verpflegungsstand wurde zur kleinen Rettungsinsel. Im Ziel angekommen, war Christian so erschöpft, dass er ärztlich betreut werden musste – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr er an diesem Tag über sich hinausgegangen war.

Mit einer Gesamtzeit von 9:42:14 erreichte Christian dennoch das Ziel unter zehn Stunden – eine bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen sie zustande kam. Er belegte Platz 104 in der Gesamtwertung und ebenso Platz drei in seiner Altersklasse M40-44 bei den Österreichischen Meisterschaften.

  

 

Was bleibt, ist der Respekt vor zwei Athleten, die sich von extremen Bedingungen nicht haben stoppen lassen. Beide haben tief gehen müssen, ihre Grenzen gespürt – und dennoch nicht aufgegeben. Es war kein Tag für persönliche Bestzeiten, aber einer, der ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nicht, weil alles perfekt lief, sondern weil sie trotz aller Widrigkeiten gefinisht haben. Und genau das ist es, was den IRONMAN ausmacht: der Wille, niemals stehenzubleiben.

Die Split- und Gesamtzeiten von Stefan und Christian

  Schwimmen Wechsel 1 Radfahren Wechsel 2 Laufen Gesamt
 Stefan Heil  01:04:36 00:04:25 05:00:33 00:03:25 03:18:04 09:31:02
Christian Weißenbacher 01:08:27 00:06:24 05:02:13 00:04:55 03:20:15 09:42:14

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